Hurghada ist für mich einer der schönsten Orte zum Urlaub machen. Sonne, Meer, bunte Fische – alles perfekt. Aber genau deswegen merkt man auch schnell, wie wichtig Umweltschutz dort eigentlich wäre. Ich bin inzwischen oft genug in Hurghada gewesen, um zu sehen, wie sehr Tourismus und Natur manchmal aneinander geraten. Auf der einen Seite gigantische Hotels, Ausflugsboote und Menschenmassen – auf der anderen Seite empfindliche Korallenriffe, Wüste und ein Meer, das jeden Schutz gebrauchen kann. In diesem Artikel erzähle ich euch ganz locker, wie die Situation wirklich aussieht und was jeder tun kann, um die Region ein bisschen zu schützen.
Das Rote Meer – wunderschön und extrem empfindlich
Das Rote Meer ist ein Paradies. Warm, klar und voller Leben. Genau das macht es aber auch empfindlich. Schon kleine Dinge können Schaden anrichten. Ein Schnorcheltour-Anbieter hat mir mal erzählt, dass ein einziger Schuhtritt auf eine Koralle Jahre kaputtmachen kann. Und wenn Tausende Touristen jeden Tag ins Wasser gehen, ist klar, dass das Spuren hinterlässt.
Viele Hotels und Anbieter versuchen inzwischen, ihre Gäste darauf hinzuweisen: „Nicht auf das Riff treten“, „Keine Fische füttern“, „Korallen nicht anfassen“. Klingt logisch, aber manche Leute wissen es einfach nicht besser. Und manche hören auch nicht zu. Dabei wäre es wirklich wichtig, denn die Unterwasserwelt ist der größte Schatz der Region.
Müll – ein Problem, das jeder sieht
Wer am Strand entlangläuft oder am Abend die Stadt erkundet, sieht es sofort: Müll. Plastikflaschen, Verpackungen, Strohhalme, alles Mögliche. Und ein Teil davon landet im Meer. Das nervt nicht nur Urlauber, sondern schadet auch Tieren – Delfinen, Schildkröten, Fischen. Ich hab schon öfter erlebt, dass Hotelmitarbeiter früh morgens große Säcke voll Müll einsammeln, weil der Wind alles durch die Gegend weht.
Viele Hotels machen da einen guten Job, aber die Stadt selbst hat Probleme damit. Mülltrennung gibt es kaum, Abholungen manchmal unregelmäßig. Und wenn eine kleine Plastiktüte in der Wüste herumfliegt, ist da halt keiner, der sie „mal eben“ aufhebt.
Was Hurghada trotzdem gut macht
Es wäre unfair zu sagen, dass sich niemand kümmert. Es passiert schon einiges:
- Viele Tauchschulen führen regelmäßige „Clean-Up-Dives“ durch.
- Einige Hotels haben eigene Umweltteams.
- Bootsanbieter müssen strengere Regeln befolgen.
- Es gibt geschützte Zonen, die man nicht betreten darf.
Auch die Einheimischen sind oft viel bewusster, als manche denken. Viele wissen ganz genau, wie wichtig das Meer für ihre Zukunft ist. Der Tourismus hängt davon ab – und ohne intakte Natur wäre Hurghada nur halb so schön.
Wasser & Energie – Wüste bleibt Wüste
Hurghada liegt mitten in der Wüste. Wasser ist knapp. Hotels entsalzen Meerwasser, was teuer und energieintensiv ist. Deshalb versuchen viele Anlagen, Wasser zu sparen: automatische Bewässerung, Duschen mit Sparfunktion, weniger häufiges Rasensprengen. Manche Hotels bitten Gäste sogar, Handtücher länger zu nutzen. Klingt banal, hilft aber wirklich.
Auch Strom ist ein Thema. Klimaanlagen laufen überall, oft 24 Stunden. Einige Resorts setzen inzwischen auf Solarstrom, was in einem Land mit so viel Sonne eigentlich logisch ist. Da geht in den nächsten Jahren bestimmt noch mehr.
Was jeder Urlauber tun kann
Umweltschutz muss nicht kompliziert sein. Kleine Dinge machen oft den Unterschied:
- Keine Korallen berühren oder darauf treten.
- Plastik vermeiden: eigene Trinkflasche, kein Einweg-Besteck.
- Müll richtig wegwerfen, nicht liegen lassen.
- Wasser sparen – kurze Dusche reicht völlig.
- Keine Tiere füttern, weder im Meer noch am Strand.
Manchmal sieht man Touristen, die Brot ins Meer werfen, damit Fische kommen. Klingt lustig, ist aber schlecht fürs Ökosystem. Auch Sonnencreme ist ein Thema: Reef-Safe-Produkte sind besser für die Korallen, auch wenn sie etwas teurer sind.
Warum sich Umweltschutz in Hurghada lohnt
Ich liebe es, am Riff entlangzuschnorcheln und die Farben der Fische zu sehen. Genau das will ich auch in zehn Jahren noch erleben. Und die Menschen in Hurghada wollen das genauso – denn ohne Meer gäbe es dort kaum Tourismus. Deshalb lohnt sich jeder kleine Schritt. Wenn jeder ein bisschen aufpasst, bleibt das Rote Meer so schön, wie wir es kennen.